
SCHON MAL GEHÖRT, ABER NICHT VERSTANDEN?
Fachbegriffe rund ums Hören und Gehör sind oft schwer greifbar.
Unser Glossar hilft dir, sie einfach zu verstehen – kompakt, verständlich und auf den Punkt.
Zelger Hör-ABC
- Altersschwerhörigkeit
Die häufigste Form der Schwerhörigkeit, die im Alter auftritt. Dabei sterben mit der Zeit die feinen Haarzellen in der Hörschnecke ab. Das führt zu einer langsamen, fortschreitenden Hörminderung, die meist beide Ohren betrifft. - Außenohr
Besteht aus der Ohrmuschel und dem Gehörgang. Die Ohrmuschel sammelt die Schallwellen und hilft beim Richtungshören. Der Gehörgang leitet den Schall weiter zum Trommelfell und enthält Drüsen, die Ohrenschmalz (Cerumen) produzieren. Er ist etwa 2,5 cm lang und s-förmig gebogen. - Anpassung
Die Phase, in der man sich an das Hören mit einem Hörgerät gewöhnt. Anfangs wirken viele Geräusche ungewohnt oder zu laut – das Gehirn muss sie erst wieder „lernen“. Der Hörakustiker unterstützt bei der individuellen Einstellung des Geräts. Ziel ist ein angenehmes und möglichst natürliches Hören. - Akustisches Umfeld
Alle Geräusche, Stimmen und Klänge, die uns im Alltag umgeben – z. B. Gespräche, Vogelgezwitscher, Musik oder Straßenlärm. Ein gutes akustisches Umfeld erleichtert das Verstehen und trägt zum Wohlbefinden bei. Für Menschen mit Hörminderung kann ein lautes oder unruhiges Umfeld besonders anstrengend sein. - Analogtechnik
Verfahren, mit dem ältere Hörsysteme arbeiten. Die Schallsignale werden als elektrische Spannungen verarbeitet. Änderungen am Klang erfolgen über die Veränderung dieser Spannungen. Analoge Hörsysteme können zwar digital programmiert sein, das bedeutet aber keine digitale Signalverarbeitung. - Audiogramm
Grafische Darstellung des Hörvermögens bei unterschiedlichen Frequenzen (meist zwischen 125 Hz und 8.000 Hz). Die Messung erfolgt über Kopfhörer für jedes Ohr separat. Das Audiogramm zeigt, bei welchen Tönen eine Person gut hört – und wo eventuell eine Hörminderung vorliegt.
- Batterien
Versorgen das Hörsystem mit Energie. Heute werden vor allem Zink-Luft-Batterien verwendet – sie sind umweltfreundlich und halten lange. Es gibt vier Standardgrößen, erkennbar auch an Farben: 675 (blau), 13 (orange), 312 (braun), 10 (gelb). - Binaurales Hören
Bezeichnet das Hören mit beiden Ohren. Es ermöglicht dem Gehirn, Geräusche zu vergleichen und deren Richtung und Entfernung besser einzuschätzen. Binaurales Hören ist besonders wichtig für das Verstehen von Sprache, vor allem in geräuschvoller Umgebung.
- Cortisches Organ
Befindet sich im Inneren der Cochlea. Es ist der Bereich, in dem die mechanischen Schallschwingungen in elektrische Nervenimpulse umgewandelt werden. Diese Impulse werden anschließend über den Hörnerv an das Gehirn weitergeleitet. - CIC – Completely-in-the-Canal
Abkürzung für eines der kleinsten Hörsysteme weltweit. Das CIC-Gerät sitzt komplett im Gehörgang und ist von außen nahezu unsichtbar. Es eignet sich vor allem für leichte bis mittlere Hörverluste und wird individuell angepasst. - Cochlea (Hörschnecke)
Teil des Innenohrs, geformt wie ein Schneckengehäuse. In der Cochlea befinden sich zwei Fenster – das ovale und das runde Fenster – sowie eine Flüssigkeit, die durch Schwingungen in Bewegung gesetzt wird. Diese Bewegung reizt die Haarzellen, die für das Hören zuständig sind.
- Dezibel (dB)
Einheit zur Messung von Schall. - Digital
Bei der digitalen Signalverarbeitung wird Schall nicht als kontinuierliche Spannung verarbeitet (wie bei analogen Systemen), sondern als Zahlenfolge (Einsen und Nullen). Diese codiert Informationen zu Frequenz und Lautstärke. Digitale Hörsysteme sind deutlich präziser, weil sie gezielt einzelne Bestandteile eines Signals – etwa Sprache – hervorheben können. - Dynamikbereich
Bezeichnet die Spanne zwischen der Hörschwelle (HTL) und der Unbehaglichkeitsschwelle (UCL). Innerhalb dieses Bereichs können Töne angenehm wahrgenommen werden. Der Dynamikbereich wird in dB HL angegeben und ist bei Menschen mit Hörverlust oft eingeschränkt. - DNN (Deep Neural Networks)
Tiefe neuronale Netze. Wir sprechen von einem computergestützten Lernsystem, welches vom menschlichen Gehirn inspiriert ist. In der Hörakustik werden DNN eingesetzt, um Sprache von Störgeräuschen zu unterscheiden und den Klang zu optimieren.
- Feedback
Englischer Fachbegriff für Rückkopplung – das störende Pfeifen bei Hörsystemen, das entsteht, wenn verstärkter Schall zurück ins Mikrofon gelangt (z. B. bei zu hoher Lautstärke). Moderne Hörsysteme verfügen über eine dynamische Feedbackunterdrückung, die dieses Pfeifen verhindert. - Filter
Spezielle Einstellungen im Hörsystem, die es ermöglichen, bestimmte Frequenzbereiche stärker oder schwächer zu verstärken – z. B. tiefe Töne mehr als hohe oder umgekehrt. So kann das Gerät besser auf den individuellen Hörverlust abgestimmt werden. - Feinanpassung
Teil der Hörgeräteversorgung, bei dem das Hörsystem nach der ersten Eingewöhnung individuell auf die Höreindrücke und Wünsche der Person abgestimmt wird. Der Hörakustiker optimiert z. B. Lautstärke, Klang und Programme, um Sprache besser verständlich und Geräusche angenehmer zu machen. - Frequenz
Einheit zur Beschreibung der Tonhöhe, gemessen in Hertz (Hz). Tiefe Töne haben eine niedrige Frequenz (z. B. 250 Hz), hohe Töne eine hohe (z. B. 8.000 Hz). Der Hörbereich eines gesunden Menschen liegt in der Regel zwischen 16 Hz und 15.000 Hz. - Frequenzauflösung
Fähigkeit des Gehörs (oder eines Hörsystems), gleichzeitig auftretende Töne mit unterschiedlicher Frequenz zu erkennen und voneinander zu unterscheiden. Eine gute Frequenzauflösung ist wichtig für das Verständnis komplexer Klangumgebungen wie Musik oder Sprache im Störgeräusch. - FM-Anlage
Technologie zur drahtlosen Übertragung von Sprache über ein Mikrofon direkt an das Hörsystem. Ideal z. B. im Unterricht, beim Fernsehen oder beim Spielen. Eine FM-Anlage besteht aus Mikrofon, Sender und Empfänger(n). Die Verbindung erfolgt über eine Nackenschleife oder – empfohlen – direkt über den Audioeingang des Hörsystems.
- Gehör
Sinnesorgan, mit dem wir Töne, Sprache und Geräusche wahrnehmen. Es ermöglicht uns, zu kommunizieren, uns zu orientieren und unsere Umwelt bewusst zu erleben. Das Gehör kann durch Alter, Lärm oder Krankheiten geschwächt werden. Regelmäßige Hörtests helfen, Veränderungen frühzeitig zu erkennen und passende Lösungen zu finden. - Gehörgang
Kleiner Kanal zwischen Außenohr und Trommelfell, der Schallwellen ins Ohr leitet und das Trommelfell vor Schmutz und Fremdkörpern schützt. Im Gehörgang wird Ohrenschmalz (Cerumen) gebildet – ein natürlicher Reinigungs- und Schutzmechanismus. Wichtig: Der Gehörgang sollte vorsichtig gereinigt werden, am besten ohne Wattestäbchen. - Gehörschutz
Hilfsmittel zum Schutz des Gehörs vor schädlichem Lärm, Wasser oder Wind. Es gibt spezielle Ohrstöpsel für verschiedene Situationen – z. B. für die Arbeit, zum Musizieren, Jagen, Schwimmen oder Schlafen. Besonders effektiv ist maßgefertigter Gehörschutz, der individuell ans Ohr angepasst ist und hohen Tragekomfort bietet. - Geräusche
Alle Töne und Klänge, die uns im Alltag umgeben – vom Vogelgezwitscher bis zum Straßenlärm. Manche Geräusche sind angenehm, andere können störend oder sogar schädlich sein, wenn sie zu laut oder dauerhaft auftreten. Moderne Hörgeräte helfen, störende Geräusche zu filtern und Sprache klarer hörbar zu machen.
- Hertz (Hz)
Einheit zur Messung der Frequenz eines Tons. Je höher der Hertz-Wert, desto höher der Ton – z. B. ein Vogelzwitschern. Tiefe Töne, wie ein Donnergrollen, haben einen niedrigen Hertz-Wert. - HdO – Hörsysteme
„Hinter-dem-Ohr“-Geräte werden – wie der Name sagt – hinter dem Ohr getragen. Der Schall gelangt über einen Schallschlauch zum Ohrpassstück, das in der Ohrmuschel sitzt und den Klang weiter zum Trommelfell leitet. HdO-Systeme eignen sich für alle Arten von Hörverlusten. - Hintergrundgeräusche
Alle Geräusche in der Umgebung, die nicht im Fokus eines Gesprächs stehen – wie Straßenlärm, Stimmengewirr oder das Summen eines Kühlschranks. Für Menschen mit Hörminderung können sie die Sprachverständlichkeit erschweren. Moderne Hörsysteme sind in der Lage, Hintergrundgeräusche zu reduzieren und Sprache hervorzuheben. - Hörakustiker
Der Hörakustiker ist der Fachmann oder die Fachfrau für gutes Hören. Er führt Hörtests durch, wählt das passende Hörsystem aus, nimmt individuelle Anpassungen vor und begleitet die Kunden dauerhaft mit Feineinstellungen, Wartung und Beratung. Eine vertrauensvolle Ansprechperson für mehr Lebensqualität. - Hörbrille
Kombination aus Hörsystem und Brille. Die Technik ist in den Brillenbügel integriert. Bei bestimmten Hörverlusten, z. B. bei einer Schallleitungsschwerhörigkeit, kann auch eine Knochenleitungshörbrille verwendet werden. Heute sind Hörbrillen selten, da das Hören direkt an das Tragen der Brille gekoppelt ist. - Hörgeräte / Hörsysteme
Verstärken Schallsignale frequenzabhängig, je nach vorliegender Hörminderung. Sie helfen bei sensorineuralen, kombinierten oder auch Schallleitungs-Hörverlusten, wenn dieser nicht operativ behandelt wird. Der Begriff „Hörsystem“ ist moderner, da er die fortschrittliche Technologie besser beschreibt als „Gerät“. - Hörgeräteanpassung
Der Prozess, bei dem das Hörgerät individuell auf das Gehör einer Person eingestellt wird. Der Hörakustiker misst das Hörvermögen, wählt das passende System und sorgt mit Feinanpassungen für ein möglichst natürliches Hörerlebnis und hohen Tragekomfort. - Hörleistung
Beschreibt, wie gut eine Person Geräusche, Töne und Sprache wahrnimmt und versteht. Sie hängt vom gesamten Hörsystem (Außenohr bis Gehirn) ab und kann sich durch Alter, Lärm oder Krankheit verändern. Ein professioneller Hörtest hilft, die Hörleistung zu beurteilen. - Hörminderung
Liegt vor, wenn das Hören nicht mehr so klar oder deutlich ist wie früher – z. B. Stimmen wirken leiser oder Gespräche in lauter Umgebung sind schwer verständlich. Die Ursachen sind vielfältig, z. B. Alter, Lärm oder Infektionen. Eine regelmäßige Überprüfung ist wichtig, da sich eine Hörminderung langsam entwickeln kann. - Hörschädigung
Dauerhafte Beeinträchtigung des Gehörs – etwa durch Krankheit, Lärm oder Verletzung. Sie kann ein- oder beidseitig auftreten und unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Mit moderner Technik und guter Betreuung kann auch mit Hörschädigung ein aktives Leben geführt werden. - Hörschwelle
Bezeichnet die Grenze des Hörbaren – also die leiseste Lautstärke, die eine Person bei einer bestimmten Frequenz noch hören kann. Die Hörschwelle wird mit dem Audiometer gemessen und im Audiogramm dargestellt. Sie ist die Grundlage jeder Hörgeräteanpassung. - Hörtest
Ein einfacher, schneller und schmerzfreier Test, bei dem geprüft wird, wie gut eine Person hört. Dabei werden Töne und Worte in verschiedenen Lautstärken und Tonhöhen vorgespielt. Der Test hilft, frühzeitig Veränderungen festzustellen und die passende Lösung zu finden. Hörverlust
Fachbegriff für die Reduktion des Hörvermögens. Es gibt zwei Hauptarten:Schallleitungshörverlust (äußeres/mittleres Ohr)
Schallempfindungshörverlust (Innenohr/Nerv)
Hörverluste werden im Audiogramm dokumentiert und mit dem Audiometer ermittelt.
- Hörvermögen
Beschreibt die Fähigkeit, Geräusche, Töne und Sprache zu hören und zu verarbeiten. Es kann sich im Laufe des Lebens verändern – z. B. durch Alter, Lärmbelastung oder Krankheiten. Ein gutes Hörvermögen ist wichtig für Kommunikation, Sicherheit und Lebensfreude. - HNO
Ein Facharzt für Erkrankungen von Ohren, Nase und Rachen. Er oder sie ist auf Diagnostik, Behandlung und – wenn nötig – chirurgische Eingriffe in diesem Bereich spezialisiert.
- IdO – Hörsysteme (In-dem-Ohr-Geräte)
Bei diesen Hörsystemen ist die gesamte Technik in einem kleinen Gehäuse untergebracht, das direkt im Ohr getragen wird. Eine besondere Form sind die CIC-Geräte (Completely in the Canal), die komplett im Gehörgang verschwinden und nahezu unsichtbar sind. - Innenohr
Im Innenohr befinden sich zwei wichtige Strukturen:die Hörschnecke (Cochlea), in der das Corti-Organ sitzt, das für die Umwandlung von Schallwellen in Nervenimpulse zuständig ist,
das Gleichgewichtsorgan, bestehend aus drei Bogengängen, die unsere Balance und Orientierung im Raum steuern.
Beide Strukturen sind mit dem Hör- und Gleichgewichtsnerv verbunden.
- Kinderzubehör
Spezielle Zubehörteile für Kinder, die das Tragen von Hörsystemen sicherer und komfortabler machen. Beispiele sind:Batteriefachsicherungen, um ein versehentliches Verschlucken von Batterien zu verhindern
Ohrhalter, die ein Verlieren der Geräte beim Spielen vermeiden
Verstellschutz für Lautstärkeregler, damit Kinder die Lautstärke nicht selbstständig verändern.
Hörsysteme und Ohrpassstücke sind auch in kindgerechten Farben erhältlich – denn gutes Hören darf auch Spaß machen
- Klangqualität
Beschreibt, wie klar, natürlich und angenehm ein Ton oder Geräusch wahrgenommen wird. Für Menschen mit Hörminderung ist eine gute Klangqualität besonders wichtig, um Sprache mühelos zu verstehen und alltägliche Geräusche richtig einzuordnen. Moderne Hörgeräte reduzieren störende Nebengeräusche und heben wichtige Klänge wie Stimmen hervor, um ein möglichst authentisches Hörerlebnis zu ermöglichen. - Kabellose Kopfhörer
Audiogeräte, die den Ton ohne Kabelverbindung (meist über Bluetooth®) übertragen. Sie bieten Bewegungsfreiheit und ein komfortables Hörerlebnis.
- Linear
Bei der linearen Verstärkung werden alle Eingangssignale – egal ob leise oder laut – mit dem gleichen Verstärkungsfaktor verarbeitet. Deshalb ist bei traditionellen linearen Hörgeräten oft ein manueller Lautstärkeregler nötig. Solche Geräte sind meist mit einer AGC- oder PC-Steuerung ausgestattet. - Lautsprecher
Der Lautsprecher im Hörgerät wandelt elektrische Signale (vom Verstärker) in hörbaren Schall um. Er funktioniert ähnlich wie ein Radiolautsprecher, ist aber deutlich kleiner und speziell für die Übertragung von Sprache und Umgebungsgeräuschen ans Trommelfell konzipiert. - Lautstärkeeinstellung
Ermöglicht es, die Lautstärke des Hörgeräts an die jeweilige Hörumgebung anzupassen – z. B. leiser in ruhiger Umgebung, lauter bei Gesprächen in der Menschenmenge. Moderne Hörsysteme regeln die Lautstärke automatisch, können aber auch manuell eingestellt werden – per Taste am Gerät oder per App. So bleibt das Hören stets angenehm. - Lüftung
Dient dazu, den Gehörgang zu belüften und den sogenannten Okklusionseffekt zu vermeiden (das unangenehme Gefühl, die eigene Stimme hallt oder klingt „wie im Fass“). Je leichter der Hörverlust, desto größer sollte die Lüftungsbohrung sein. Moderne Systeme ermöglichen eine offene Anpassung, bei der das Ohr nicht vollständig verschlossen wird.
- Mittelohr
Verbindet das Außenohr mit dem Innenohr. Es beginnt beim Trommelfell und endet am ovalen Fenster. Im Mittelohr befinden sich die drei kleinsten Knochen des menschlichen Körpers – Hammer, Amboss und Steigbügel – die Schallschwingungen weiterleiten und verstärken. - MCR – Most Comfort Range
Bezeichnet den Bereich, in dem Hören angenehm ist. Es gibt eine untere und eine obere Grenze – also die Hörschwelle und die Unbehaglichkeitsschwelle. Hörsysteme sollen so eingestellt sein, dass keine Töne zu leise oder unangenehm laut wahrgenommen werden. - Mikrofon
Das Mikrofon im Hörgerät nimmt Schall aus der Umgebung auf und wandelt ihn in elektrische Signale um. Diese werden anschließend im Gerät verstärkt und weiterverarbeitet. Viele moderne Hörsysteme nutzen Richtmikrofone, die Sprache gezielt hervorheben und Störgeräusche unterdrücken. - 3D-Modellierung
Verfahren zur Erstellung eines digitalen, präzisen Abbilds des Ohrs, meist basierend auf einem Ohrabdruck. Die 3D-Modellierung ermöglicht die Herstellung von maßgefertigten Ohrpassstücken, Gehörschutz oder IdO-Hörgeräten mit optimalem Sitz, hohem Tragekomfort und exzellenter Klangqualität.
- Nicht-linear
Nicht-lineare Hörsysteme verstärken leise und laute Geräusche unterschiedlich stark. Der Grund: Bei einer Innenohrschwerhörigkeit ist der Hörverlust bei leisen Tönen meist stärker als bei lauten. Deshalb müssen leise Signale stärker verstärkt werden. Oft erfolgt die Verstärkung bis zu einem bestimmten Pegel linear, darüber hinaus nicht-linear – das sorgt für mehr Hörkomfort und Natürlichkeit. - Nutzschall
Alle Geräusche, die wir gezielt hören möchten – z. B. Sprache, Musik oder wichtige Signaltöne im Alltag. Im Gegensatz zum Störschall, der das Verstehen erschwert. Moderne Hörsysteme erkennen und verstärken automatisch den Nutzschall, während sie störende Hintergrundgeräusche unterdrücken – für ein klareres, entspannteres Hörerlebnis. - Nutzsignal
Das akustische Hauptsignal, das für die hörende Person von Bedeutung ist – etwa Sprache oder ein Klingelton. Es steht im Gegensatz zum Störsignal. Hochentwickelte Hörsysteme analysieren ständig die Klangumgebung und verstärken gezielt das Nutzsignal, um das Hören klarer und angenehmer zu machen.
- Ohrenschmalz (Cerumen)
Ein gelbliches Sekret, das von den Drüsen im Gehörgang produziert wird. Es dient als natürlicher Schutzfilm gegen Schmutz und Bakterien. Wenn sich jedoch ein Pfropf bildet, kann dieser das Hören beeinträchtigen und muss vom Facharzt entfernt werden. - Okklusion
Wenn ein Hörgerät oder Ohrpassstück den Gehörgang verschließt, kann die eigene Stimme lauter oder dumpf wahrgenommen werden – dieser Effekt heißt Okklusionseffekt. Er tritt bei einer geschlossenen Anpassung auf, lässt sich aber durch eine offene Versorgung vermeiden. - Ohrpassstück
Individuell angepasstes Teil eines Hörgeräts, das im Ohr sitzt. Es sorgt für sicheren Halt und eine optimale Klangübertragung. Ohrpassstücke werden meist auf Basis eines Ohrabdrucks gefertigt und vor allem bei HdO-Hörsystemen eingesetzt. Sie sind in verschiedenen Materialien und Formen erhältlich. - Offene Hörgeräteversorgung (Open Fitting)
Bei dieser Anpassungsform bleibt der Gehörgang offen, wodurch die eigene Stimme natürlicher klingt und Kaugeräusche kaum wahrnehmbar sind. Sie ist besonders geeignet bei leichtem bis mittlerem Hörverlust und bietet hohen Tragekomfort. - Otosklerose
Erkrankung des Mittelohrs, bei der sich ein Teil der Gehörknöchelchen (meist der Steigbügel) versteift. Das führt zu einer Schallleitungsschwerhörigkeit. In vielen Fällen kann die Otosklerose chirurgisch behandelt werden, alternativ ist eine Versorgung mit Hörsystemen möglich. - Ohrgerät
Ein Gerät, das im Ohr getragen wird, um Töne zu übertragen oder das Hören zu verbessern. Dazu zählen sowohl klassische Kopfhörer als auch medizinische Hörhilfen. - Ohrenschmalzpfropf
Ein übermäßiger oder verhärteter Ohrenschmalzansammlung, die den Gehörgang blockieren kann. Sie sollte fachgerecht entfernt werden, um das Hören nicht zu beeinträchtigen.
- Paukenröhrchen
Ein kleines Röhrchen, das bei einem kurzen medizinischen Eingriff in das Trommelfell eingesetzt wird. Es hilft, Flüssigkeit aus dem Mittelohr abfließen zu lassen und sorgt für eine bessere Belüftung. Wird oft bei Kindern mit häufigen Mittelohrentzündungen verwendet. Der Eingriff ist meist schmerzfrei und kann das Hörvermögen deutlich verbessern. - Potentiometer
Ein Lautstärkeregler an älteren Hörgeräten, mit dem der Nutzer die Verstärkung manuell anpassen muss – je nach Umgebungsgeräuschen. Moderne Hörsysteme übernehmen diese Anpassung automatisch für mehr Komfort im Alltag. - Presbyakusie
Die häufigste Form der Schwerhörigkeit, die durch den natürlichen Alterungsprozess entsteht. Dabei sterben nach und nach die feinen Haarzellen in der Hörschnecke ab, was zu einer allmählichen Hörminderung führt – besonders bei hohen Tönen. - Probezeit
Zeitraum, in dem ein Hörgerät im Alltag getestet werden kann – unverbindlich und ohne Risiko. Der Hörakustiker begleitet die Person in dieser Phase mit individueller Anpassung und Beratung, um herauszufinden, ob das Gerät den persönlichen Bedürfnissen entspricht. - Programme
Moderne Hörsysteme bieten verschiedene Hörprogramme, z. B. für Musik, ruhige Umgebung oder Lärm. Diese Programme werden individuell angepasst und können über einen kleinen Schalter oder per App ausgewählt werden, um in jeder Situation bestmöglich zu hören.
- Restdynamikbereich
Bei einer Innenohrschwerhörigkeit ist der normale Dynamikbereich des Gehörs eingeschränkt. Leise Töne sind nicht mehr hörbar, während laute Töne sehr schnell als unangenehm empfunden werden. Man spricht dann vom Restdynamikbereich. Moderne Hörsysteme helfen dabei, diesen schmalen Bereich optimal auszunutzen: Sie verstärken leise Töne gezielt und begrenzen laute Töne, um ein angenehmes Hören zu ermöglichen. - Richtungshören
Die Fähigkeit, Geräusche und Stimmen räumlich zu lokalisieren. Voraussetzung dafür ist ein gutes Hörvermögen auf beiden Ohren. Bei beidseitigem Hörverlust sollten daher zwei Hörgeräte getragen werden. Eine binaurale Versorgung verbessert nicht nur die Orientierung im Raum, sondern auch das Verstehen von Sprache – besonders in geräuschvoller Umgebung. - Rückholfaden
Ein kleiner, flexibler Faden, der an Im-Ohr-Hörgeräten befestigt ist. Er erleichtert das Herausnehmen des Geräts, vor allem bei kleinen Modellen, die tief im Gehörgang sitzen. Besonders hilfreich für Menschen mit eingeschränkter Fingerfertigkeit oder Sehvermögen. - Rückkoppelung
Das lästige Pfeifen, das auftreten kann, wenn der verstärkte Schall aus dem Hörgerät zurück ins Mikrofon gelangt – z. B. bei zu hoher Lautstärke oder ungenauer Passform. Moderne Hörsysteme verfügen über eine dynamische Feedbackunterdrückung, die dieses Pfeifen zuverlässig verhindert. - RITE – Receiver in the Ear
Moderne Hörsystem-Technologie, bei der der Lautsprecher direkt im Gehörgang sitzt und über ein dünnes, fast unsichtbares Kabel mit dem Hörgerät verbunden ist. Diese Bauweise ermöglicht eine besonders natürliche Klangqualität und wird auch als Ex-Hörer-Technologie bezeichnet.
- Signalverarbeitung
Bezeichnet die Art und Weise, wie digitale Hörsysteme eingehende Schallsignale analysieren und in Echtzeit verarbeiten. Ziel ist es, Sprache klarer hörbar zu machen, Störgeräusche zu reduzieren und unangenehme Laute zu dämpfen – automatisch und situationsabhängig. - Sprachaudiometrie
Testverfahren zur Messung des Sprachverstehens. Über Kopfhörer werden Wörter in unterschiedlicher Lautstärke vorgespielt, die vom Patienten nachgesprochen werden. Das Ergebnis zeigt, ab wann Sprache verstanden wird, und hilft bei der Auswahl und Einstellung von Hörsystemen. - Sprachverständnis / Sprachverstehen
Bedeutet nicht nur, Töne zu hören, sondern auch, gesprochene Sprache zu erkennen und zu verstehen. Besonders in lauten Umgebungen (z. B. Restaurant, Straße) kann dies schwierig sein. Moderne Hörgeräte unterstützen aktiv, indem sie Stimmen hervorheben und Störgeräusche unterdrücken – für entspannteres Zuhören. - Schwerhörigkeit
Allgemeiner Begriff für eine eingeschränkte Hörfähigkeit. Geräusche, Töne oder Sprache werden leiser, undeutlicher oder gar nicht mehr wahrgenommen. Ursachen sind z. B. Alter, Lärm, Infektionen oder genetische Faktoren. Da sich eine Schwerhörigkeit meist schleichend entwickelt, ist ein regelmäßiger Hörtest besonders wichtig. - Streamer
Zubehör, das Hörgeräte drahtlos mit elektronischen Geräten wie Smartphones oder Fernsehern verbindet. Der Klang wird direkt in die Hörsysteme übertragen – ohne Kabel. Ideal für komfortables Telefonieren, Musikhören oder Fernsehen. - Schallleitungshörverlust
Tritt im Außen- oder Mittelohr auf. Ursachen können z. B. ein Cerumenpfropf, eine Otosklerose oder eine Trommelfellperforation sein. In vielen Fällen lässt sich diese Form der Hörstörung medizinisch gut behandeln oder mit einem passenden Hörsystem versorgen. - Schallempfindungshörverlust (sensorineuraler Hörverlust)
Hörstörung im Innenohr – auch sensorineurale Schwerhörigkeit genannt. Die Hörschwelle und die Unbehaglichkeitsschwelle rücken näher zusammen, wodurch sich der nutzbare Hörbereich stark verkleinert. Ein nicht-lineares Hörsystem ist hier besonders geeignet, da es leise und laute Töne unterschiedlich verstärkt.
- Töne
Töne sind Schallwellen, die unser Gehör wahrnimmt – von tiefem Grollen bis zu hohen Klängen. Sprache, Musik oder das Klingeln eines Telefons sind Beispiele für Töne im Alltag. Ein gutes Hörvermögen hilft, diese Klangvielfalt klar und angenehm wahrzunehmen. Bei Hörminderung unterstützen Hörsysteme dabei, den Zugang zu dieser akustischen Welt zurückzugewinnen. - Trommelfeld (Trommelfell)
Dünne, empfindliche Membran, die den äußeren Gehörgang vom Mittelohr trennt. Sie beginnt zu schwingen, wenn Schallwellen darauf treffen, und leitet diese an die Gehörknöchelchen im Mittelohr weiter. Ein gesundes Trommelfell ist entscheidend für gutes Hören – Infektionen, Lärm oder Verletzungen können seine Funktion beeinträchtigen. - Taschengerät
Frühe Form des Hörgeräts, das vor rund 50 Jahren verbreitet war. Das eigentliche Gerät wurde in der Tasche getragen und war über ein Kabel mit einem Hörer am Ohr verbunden. Es gilt als Vorgänger moderner Hörsysteme und zeigt die Entwicklung in Richtung Miniaturisierung und Komfort. - Tinnitus
Dauerhafte oder zeitweise wahrnehmbare Ohrgeräusche, z. B. Pfeifen, Brummen, Rauschen oder Zischen, die nicht von außen kommen. Die Ursachen sind vielfältig. Es gibt heute Therapiemöglichkeiten, die – je nach Fall – zu einer Linderung oder besseren Bewältigung beitragen können.
- Unbehaglichkeitsschwelle
Bezeichnet den Pegel, ab dem ein Ton als unangenehm laut empfunden wird. Diese Schwelle ist individuell unterschiedlich und wird bei Bedarf mit einem Audiometer gemessen – z. B. zur optimalen Einstellung von Hörsystemen. Eine präzise Anpassung hilft, laute Geräusche als nicht störend, sondern angenehm gedämpft wahrzunehmen. - Universaladapter für Hörgeräte
Ein Zubehörteil, das Hörgeräte mit verschiedenen externen Geräten kompatibel macht – zum Beispiel für die Verbindung mit TV-Geräten oder anderen Audioquellen.
- Verstärker
Zentrale Komponente im Hörsystem. Er verstärkt die elektrischen Signale, die vom Mikrofon aufgenommen wurden, und leitet sie an den Lautsprecher (Hörer) weiter. Dort werden sie wieder in hörbare Schallwellen umgewandelt. - Vertäubung
Phänomen, bei dem ein lauter Tiefton einen leiseren Hochton überlagert, sodass dieser nicht mehr wahrgenommen wird. Das kann besonders bei Innenohrschwerhörigkeit vorkommen und macht das Sprachverstehen im Lärm deutlich schwieriger. Moderne Hörsysteme versuchen, diesen Effekt auszugleichen.
- Zeitauflösung
Beschreibt die Fähigkeit des Gehörs, aufeinanderfolgende Klänge oder Geräusche zeitlich zu trennen. Eine gute Zeitauflösung ist wichtig, um Sprache, Musik oder Hintergrundgeräusche differenziert wahrzunehmen – besonders bei schnellen Sprachfolgen oder in lauter Umgebung.