Das Geschichtenerzählen ist so alt wie unsere Kultur. Es gibt Belege, wonach sich bereits vor 250.000 Jahren in der Nähe von Kapstadt/Südafrika Menschen um eine Feuerstelle versammelt haben, um ihre Alltagserfahrungen auszutauschen. Auf antiken griechischen Vasen wurden Abbildungen von Rhapsoden gefunden, wandernden Sängern, die bei großen Festen erschienen und begleitet von Saiteninstrumenten epische Gedichte zum Besten gaben. Im Mittelalter waren es Dichter, Spielleute und Minnesänger, die besondere Ereignisse oder Liebesgeschichten dichtend und singend vortrugen. Mit der Einführung des Buchdrucks gewann dann das leise Lesen die Oberhand gegenüber dem Vortragen mit erhobener Stimme.

Das laute Vorlesen und das Geschichtenerzählen ist jedoch gerade für Kinder eine wichtige Form der Überlieferung geblieben und ein beliebtes Ritual, das auch heute noch durch das Einbinden klanglicher oder spielerischer Elemente zum besonderen Erlebnis werden kann.

Emotionen hören
Fest steht, dass wir bestimmten Geräuschen nicht nur aufgrund ihrer Lautstärke mehr Aufmerksamkeit schenken als anderen. Forscher kamen zu dem Ergebnis, dass unsere Bereitschaft und die Geschwindigkeit, mit der wir Klänge aufnehmen, durch Emotionen gesteuert wird. Hörerlebnisse, die eine besondere emotionale Bedeutung haben, so stellten sie fest, bevorzugt unser Gehirn bereits auf einer sehr frühen Verarbeitungsstufe. Tests zeigten dann, dass emotionale Geräusche wie etwa Lachen und Weinen zu einer sehr hohen Aktivität im auditiven Cortex führen. Emotional wichtige Geräusche werden in unserem Gehirn also früher und stärker verarbeitet als emotional neutrale Geräusche. Auf das Geschichtenerzählen übertragen bedeutet dies: Je mehr Gefühle der Vorleser oder Erzähler beim Vortragen einer Geschichte einbringt, desto mehr werden sich die Zuhörer mitreißen lassen.

Geschichten erlebbar machen
Um solche Erkenntnisse der Audiologie in der Weihnachtszeit praktisch zu nutzen, kann man etwa beim Vorlesen einer Geschichte oder einem Krippenspiel mit Sprechrollen den verschiedenen darin vorkommenden Figuren unterschiedliche Tonlagen und Sprachschattierungen zuordnen, indem sie an einigen Textstellen verschwörerisch flüstern und an anderen mit beherzter Bass-Stimme „dick auftragen“. Diese Momente können dann an spannenden Textstellen noch musikalisch unterlegt werden. Oder die Vortragenden können „Klanggegenstände“ wie Klangkugeln, Glöckchen oder raschelndes Papier als Geräuscheffekte einsetzen und nebenbei mit Händen und Fingern die handelnden Figuren der Geschichte andeuten, um ihre Rollen spielerisch in Szene zu setzen. Dies sind nur einige Anregungen, um die kleinen Zuhörer emotional in die Geschichte einzubinden und deren Aufmerksamkeit zu steigern. Je emotionaler nämlich das Hörerlebnis ist, desto aufmerksamer hören wir zu.

Hören verbindet
Egal, ob man gemeinsam mit den Kindern oder Enkelkindern eine schöne Geschichte liest, gemütlich zusammensitzt oder Lieder singt: Es entsteht dabei etwa Verbindendes, und das tut uns gut. Deshalb sollte man auch und gerade im Hinblick auf die Festtage daran denken, dass jemand von unseren Lieben, der schlecht hört, von solchen gemeinsamen Hörerlebnissen ganz oder teilweise ausgeschlossen bleibt. Die Versorgung eines Hörverlusts ist in der Regel unproblematischer, je früher sie erfolgt. Wer regelmäßig einen Hörtest macht, sorgt vor und macht einen wichtigen Schritt zum Erhalt der Lebensqualität. Ab 50 Jahren sollte das Gehör mindestens einmal jährlich von einem HNO-Arzt oder Hörakustiker kontrolliert werden. In allen Zelger Centern ist der Hörtest kostenlos.

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