Den Sommer hören

Die warme Jahreszeit bietet viele Gelegenheiten für Aktivitäten im Freien. Unser Gehör lässt uns an all diesen Geschehen intensiv teilhaben, wird aber gerade unter Leuten oder wenn die Geräuschkulisse laut ist, auch ziemlich gefordert.

Aktivitäten im Freien, Ausflüge ins Grüne, Festbesuche, gemütliches Flanieren in der Stadt, „Kaffeeklatsch“ auf der Terrasse oder unterhaltsame Grillabende mit Freunden: Unser Gehör lässt uns an all diesen Geschehen intensiv teilhaben, wird aber gerade unter Leuten oder wenn die Geräuschkulisse laut ist, auch ziemlich gefordert. Denn es muss die für uns wichtigen sprachlichen Signale erkennen und sie von ablenkenden Hintergrundgeräuschen trennen. Aus der Beobachtung der Prozesse, die sich bei der Verarbeitung von Tönen und Geräuschen im Gehirn abspielen, lassen sich interessante Erkenntnisse für die zukünftige Entwicklung von Hörsystemen gewinnen.

Auf den Ton kommt es an
Unser Gehirn kann Wichtiges aus Unwichtigem herausfiltern, sodass wir Sprache von Hintergrundlärm unterscheiden können. Dieser Vorgang des selektiven Hörens erfolgt im auditorischen Cortex, dem Hörzentrum des Gehirns, das für die Verarbeitung der akustischen Signale verantwortlich ist. Alle Geräusche werden dort interpretiert und zum Beispiel als Vogelgezwitscher, Blätterrascheln oder als Stimme eines uns nahestehenden Menschen wahrgenommen. In Großbritannien haben sich Wissenschaftler nun mit der Frage beschäftigt, wodurch dieses selektive Hören ausgelöst wird und dabei eine interessante Entdeckung gemacht: Die Stimmlage unseres Gesprächspartners hilft unserem Hörzentrum bei der Fokussierung auf ein Gespräch.

Die Tonhöhe ist ausschlaggebend
Forscher am Londoner Imperial College untersuchten die Gehirnaktivität von 16 Testpersonen (elifesciences.org/articles/27203), die gleichzeitig zwei verschiedene Gespräche hörten. Sobald die Teilnehmer sich auf eines der beiden Gespräche konzentrierten, konnten die Forscher eine Reaktion im Hirnstamm verzeichnen, welcher unter dem Hörzentrum liegt. Dort reagierten die Neuronen stärker auf die Tonhöhe der Stimme, auf die sich die Teilnehmer konzentrierten, als auf diejenige der Stimme, die sie ignorierten.

Das legt nahe, dass die Stimmlage ein wichtiges Kriterium bei der Fokussierung auf eine sprechende Person darstellt. Um detailliertere Kenntnisse über die neuronalen Prozesse zu erlangen, die sich im Hirnstamm abspielen, sind nun weitere Tests geplant. Diese könnten in Zukunft in die Entwicklung von Spracherkennungstechnologien für Hörsysteme einfließen, um das Sprachverstehen in lauter Umgebung zu optimieren.

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