Selbstverständlich. Impulsiver Lärm, der kurzzeitig auftritt, kann durch den sehr hohen Schallpegel wie etwa bei einem Gewehrschuss Hörprobleme verursachen. Je länger und stärker allerdings die Lärmeinwirkung andauert, desto größer wird das Risiko von bleibenden Hörschäden. Dies gilt für bestimmte Berufe, wie z.B. in der Bau- und Metallindustrie, Holzbearbeitung oder Druckereien ebenso wie für manche Freizeitbeschäftigungen oder für jene, die viel mit lauter Musik zu tun haben. Diese Risikogruppen riskieren, an einer so genannten "Lärmschwerhörigkeit" zu erkranken.
Ab welchem Lärmpegel ist mein Gehör gefährdet?
Der Grenzwert, ab dem es bei langfristiger Lärmexposition zu einer Lärmschwerhörigkeit kommen kann, liegt bei 80 dB(A), was in etwa der Geräuschentwicklung einer Kreissäge entspricht. Wird dieser Schallpegel am Arbeitsplatz erreicht oder überschritten, verpflichtet das Gesetz den Arbeitgeber, den Arbeitern einen Gehörschutz zur Verfügung zu stellen.
Welches sind die Anzeichen einer Lärmschwerhörigkeit?
In der Regel entwickelt sich eine Lärmschwerhörigkeit schleichend über die Jahre. Durch die ständige Lärmeinwirkung wird die Sauerstoffversorgung der Haarzellen im Ohr gestört und die Haarzellen sterben ab. Bei andauernder größerer Lärmbelastung fallen immer mehr Haarzellen aus, was einen bleibenden Hörverlust zur Folge hat. Dieser konzentriert sich häufig auf bestimmte Frequenzen, weshalb der Betroffene die Schwerhörigkeit nicht bewusst wahrnimmt. Meist ist die Fähigkeit, Töne und Klänge zu hören, noch vorhanden, das Sprachverständnis jedoch beeinträchtigt, vor allem bei Nebengeräuschen. Schwierigkeiten, einem Gespräch oder Vortrag zu folgen, können daher ein Anzeichen für beginnenden Hörverlust sein, ebenso fehlendes Richtungshören, das zum Orten von Menschen oder Geräuschen in der Umgebung notwendig ist. Häufiger kommen bei Lärmschwerhörigkeit auch Ohrgeräusche (Tinnitus) hinzu.
Wie kann ich Lärmschwerhörigkeit vorbeugen?
Am besten wäre es, Lärm in jeder Form zu meiden. Das ist aber nicht immer möglich, wie zum Beispiel bei der Arbeit. Wer dauerhaft einer hohen Lärmbelastung ausgesetzt ist, sollte unbedingt einen Gehörschutz tragen. Dieser empfiehlt sich auch für regelmäßige Party- oder Diskobesucher, Discjockeys, Hobby- und Berufsmusiker. Maßgefertigte Ohrstöpsel schützen unser Gehör besonders wirksam. Hierzu wird zunächst beim Hörakustiker ein Abdruck des Gehörganges genommen. Anschließend werden die Ohrstöpsel aus Silikon im Labor maßgefertigt, wobei sie auf den Bedarf und die in der Umgebung vorliegenden Bedingungen abgestimmt werden können.